Vorteile des barrierefreien Bauens liegen auf der Hand
Barrierefreiheit erhöht die Attraktivität von Gebäuden grundsätzlich für alle Personengruppen, insbesondere für Menschen mit motorischen, sensorischen und kognitiven Einschränkungen. Es ermöglicht ihnen, unabhängig von ihrer persönlichen Situation, uneingeschränkten Zugang zur gebauten Umwelt und erhöht somit die Selbstständigkeit aller Nutzer sowie die Familienfreundlichkeit.
Barrierefreiheit ist daher – gerade im Hinblick auf die demografische Entwicklung – elementarer Teil einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Planung. Hier stellt sich die Frage, warum man nicht viel häufiger konsequent barrierefrei baut. Hauptgrund: die Angst vor Mehrkosten.
Barrierefreies Bauen nahezu kostenneutral möglich
Die Angst vor Mehrkosten ist oft das größte Hindernis, allerdings ist diese weitestgehend unbegründet. Rund ein Viertel aller Befragten gibt an, dass bei vorrausschauender bedarfsgerechter Planung barrierefreies Bauen nahezu kostenneutral möglich ist.
Zwar beruhen die erhobenen Daten auf einer Online-Befragung und legen den Fokus auf den Bereich Wohnen, dennoch sprechen die Ergebnisse für sich. Der Kostenfaktor sollte also kein Grund sein, vor Maßnahmen für eine umfassende Barrierefreiheit zurückzuschrecken. Im Gegenteil.
Werden Grundsätze des barrierefreien Bauens bereits bei der Planung von Baumaßnahmen berücksichtigt, können durch vorausschauende Lösungen die Kosten für eine erforderliche Anpassung und einen aufwändigen Umbau weitgehend vermieden werden. Dies geschieht unabhängig davon, ob zu diesem Zeitpunkt Menschen mit Behinderungen oder Einschränkungen das Gebäude nutzen.
Planung ist alles
Bereits ab der zweiten von fünf Qualitätsstufen, also sobald man die DGNB Mindestanforderungen an die Barrierefreiheit überschreitet, ist hier ein solches Konzept Voraussetzung.
Die Herangehensweise stellt sicher, dass bereits früh im Planungsprozess der projektspezifische Umfang der umzusetzenden baulichen Anforderungen und eventuell zu einem späteren Zeitpunkt erforderliche Nachrüstungen erarbeitet werden. Das sichert Transparenz im Planungsprozess – auch mit Blick auf die Kosten.
Eine umfangreiche Zusammenstellung der rechtlichen Grundlagen sowie der weithin anerkannten Regeln der Technik sind zudem im Leitfaden Barrierefreies Bauen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) zu finden. Der Leitfaden kann als „Checkliste“ im gesamten Planungsablauf Hilfestellung leisten (www.leitfadenbarrierefreiesbauen.de).